Im letzten Artikel ging es um den Einfluss, welche die Digitalisierung auf unser Privat- und Arbeitsleben hat und wie sie die Anforderungen an unser Kompetenzportfolio steigen lässt. Dort haben wir bereits aufgezeigt, dass man für die Herausforderungen, die in der neuen Arbeitswelt auf uns alle zukommen werden, neben Fachkompetenzen vor allem auch die transversalen Kompetenzen trainieren muss.
Aber wie trainiert man solche Kompetenzen und wo fängt man an? In diesem Artikel möchten wir Ihnen verschiedene Tipps und Tools vorstellen, die Sie selbst oder Ihre Mitarbeitenden bei der Entwicklung und dem kontinuierlichen Training der transversalen Kompetenzen optimal unterstützen können.
Was Fachkompetenzen sind, ist den meisten vermutlich klar. Beim Begriff der transversalen Kompetenzen wird es schon etwas schwieriger. Deshalb ist es zunächst einmal ratsam, sich mit Hintergrundinfos über diese Kompetenzkategorie vertraut zu machen. Ein bekanntes Konzept hinter den transversalen Kompetenzen stammt vom deutschen Wissenschaftler und Autor Prof. Dr. John Erpenbeck, welcher auch als Kompetenzpapst bezeichnet werden darf. Als Basislektüre empfehlen wir das Buch „Die Kompetenzbiografie: Wege der Kompetenzentwicklung (Erpenbeck & Heyse, 2021) und das Handbuch Kompetenzentwicklung (Erpenbeck, Sauter, Grote & Rosenstiel, 2017). Beide sind auch im E-Book-Format erhältlich. Darin beschrieben werden unter anderem die Abgrenzung von Fachkompetenzen zu transversalen Kompetenzen und es wird näher darauf eingegangen, warum es wichtig ist, Kompetenzentwicklung vom reinen Wissenserwerb und formeller Bildung zu trennen.
Wenn Sie mit dem Auto in den Urlaub fahren, müssen Sie zunächst einmal Ihren Startpunkt lokalisieren. Nur so können Sie (oder Google Maps) eine optimale Route finden. Genauso verhält es sich auch beim Training Ihrer Kompetenzen. Zu wissen, wo Sie hinmöchten, ist ein wichtiger zweiter Schritt. Zuerst aber müssen Sie in Erfahrung bringen, wo Sie aktuell stehen. Daher bietet es sich an, nicht einfach mit dem Kompetenztraining zu starten, sondern zu evaluieren, wie es um Ihre aktuelle Kompetenzfitness bestellt ist. Stellen Sie sich die Frage: Was können Sie bereits sehr gut, worauf können Sie aufbauen und wo besteht noch ein etwas grösserer Entwicklungsbedarf? Dazu gibt es eine Reihe an Übungen und Tools, die Ihnen Unterstützung bieten.
1. Selbstevaluation skillaware
Die speziell für den Bankenplatz konzipierte Selbstevaluation zeigt Mitarbeitenden aller Generationen, Fachbereiche und Hierarchiestufen wie fit sie in 16 unterschiedlichen transversalen Kompetenzen sind, wo ihre Stärken liegen und wo Handlungsbedarf besteht. Das Assessment ist kostenfrei und kann (auch von Mitarbeitenden anderer Branchen) hier durchgeführt werden.
2. Führen Sie ein Kompetenztagebuch
Ein Tipp, der vielleicht im ersten Moment banal klingt, aber auf lange Sicht hilft, Ihre Erfolge zu tracken: Führen Sie ein Kompetenztagebuch. Definieren Sie dazu all jene Kompetenzen, die Sie gerne trainieren möchten. Notieren Sie täglich oder wöchentlich in welchen Situationen im Privat- oder Arbeitsalltag Sie diese Kompetenz zur Anwendung bringen konnten. Kommentieren Sie hier, was Ihnen gut gelungen ist und welchen Aspekt Sie noch verstärkt ausbauen und trainieren möchten.
3. Standortbestimmungen mit professionellen Beratenden
Manchmal kann es hilfreich sein, die Ergebnisse aus einer Selbstevaluation mit einem Experten zu spiegeln oder diese direkt mit ihm durchzuführen. Dafür gibt es speziell ausgebildete Laufbahncoaches, an die Sie sich wenden können. Hier finden Sie eine exemplarische Liste direkt aus unserem Netzwerk:
Alternativ können Sie sich auch direkt an das Laufbahnzentrum Ihres Kantons wenden.
Neben der Sensibilisierung am Thema Kompetenzentwicklung gibt es für HR-Verantwortliche oder auch Führungskräfte eine Reihe an Möglichkeiten, strukturiert und mitarbeiterzentriert an das Thema heranzugehen. Vor allem im Rekrutierungsprozess oder bei internen Besetzungen von vakanten Rollen wird es immer wichtiger, transversale Kompetenzen bei Stellenprofilen zu hinterlegen und diese bei der Rekrutierung gezielt zu prüfen. Hier bietet die Online-Applikation Kompetenzduden Unterstützung, um Anforderungsprofile strukturiert, nachvollziehbar und übersichtlich darzustellen. Der Kompetenzduden ist ein umfassendes Nachschlage- und Sammelwerk für ein breites Portfolio an Kompetenzen. Er unterstützt HR-Verantwortliche und Führungskräfte bei ihrer Arbeit im Bereich der Mitarbeitendenentwicklung und (strategischen) Kompetenzentwicklung.
Wenn Sie Ihren Wunschkandidaten gefunden und Ihre Stelle besetzt haben, hört der Kompetenzdialog nicht auf, sondern fängt erst an. Die Kultur des Lernens kann sich organisationsintern als kontinuierlicher Kompetenz- und Entwicklungspfad manifestieren, welcher nicht zuletzt damit beginnt, sich gemeinsam über Kompetenzportfolios zu unterhalten und diese gezielt zu optimieren. Entwicklungen können „on the job“, online und in speziellen Trainingsformaten erfolgen. Beispiele hierfür sind:
Mitunter gehören auch Weiterbildungsangebote zur individuellen Entwicklung dazu, doch von diesen gibt es wie Sand am Meer. Um sich in diesem Dschungel zurecht zu finden, schaffen umfassende Weiterbildungsplattformen Abhilfe:
Auf allen drei Plattformen werden auch Kurse angeboten, die das Training von transversalen Kompetenzen, wie z.B. das Selbstmanagement, die Präsentationsfähigkeit oder die Kommunikationsfähigkeit fördern.
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